Die 1939 in Riga geborene und in Bad Schwartau aufgewachsene Künstlerin Inge Aug hat ihre künstlerischen Ausdrucksformen sowohl im Medium der Malerei als auch in der Plastik gefunden. Nach ersten Keramikarbeiten im Pariser Atelier Terre et Feu in den Jahren 1960 und 1961 nahm sie bis 1965 ein Pädagogik-Studium an der Universität in Hamburg und hierzu parallel an der Hochschule für Bildende Künste mit dem Schwerpunkt Keramik bei Bontjes van Beek auf. Seit Beginn der achtziger Jahre erfolgte eine Hinwendung zur Malerei, die durch Malstudien in Frankreich und Hamburg vertieft und durch die Teilnahme am Pentiment 1993, 1997 und 1999 in Hamburg erweitert wurde.
Unter Einbeziehung von motivischen Elementen der Landschaftsmalerei und des Stilllebens entstand in den letzten Jahren ein in abstrakten Formsprachen angelegter experimenteller Umgang mit verschiedenen Materialen wie Sand und Erde. Inge Augs jahrelange Erfahrung aus ihrem plastischen Werk hat insbesondere in der Oberflächenbearbeitung der Farben seinen Niederschlag gefunden. Warme aber gebrochene Naturtöne reflektieren im Malerischen den früheren Umgang mit Ton, aus dem auch Kratzungen, Schabungen und Waschungen in die Maltechnik überführt sind.
Ihre Anregungen und Motive findet Inge Aug vor allem im französischen Jura, im Franche-Comté mit seinen verwinkelten kleinen Orten. Auch sind es die Abbruchkanten der Gesteinsformationen des Jura, die Quellen, Flüsse und Canyon, die in ihrer herben und aparten Schönheit die Künstlerin immer wieder auf das Neue beeindrucken. Aber auch der Süden Frankreichs hinterlässt in ihrem Werk seine Spuren. Hier sind die Ockerbrüche von Roussillon und des „Colorado“ von Rustrel in der Provence zu nennen. Mittlerweile lebt und arbeitet Inge Aug in Issendorf auf der Stader Geest südlich der Elbe, von dort startet sie seit 2000 ihre regelmäßigen Exkursionen nach Frankreich. Neben viel beachteten Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen ab 1992 unterrichtet Inge Aug in eigenen Malkursen in Lods/Frankreich und im Issendorfer Atelier.