Gunther Fritz ist äußerst vielseitig in seinem Schaffen. Neben Kleinformaten auf MDF, die ihre Inspiration in der Natur, in Gärten und dem Wald finden, entstanden mit seinen Holzarbeiten Zyklen der Objektkunst, die sich mit dem Naturmaterial Holz insbesondere der Astgabel als Symbol auseinandersetzen und durch kleine Veränderung sinnhaft Neues erschaffen. Besondere Aufmerksamkeit erreicht der Künstler durch den Zyklus mit meist großformatigen Acrylbildern auf Leinwand, die er selbst mit „Herr L. und die Ortebilder“ umschreibt. Die besondere Vielschichtigkeit dieser Motive macht den Reiz aus. Fritz arbeitet in der Gesamtheit des Motivs ungegenständlich, er spielt dabei aber mit unterschiedlichen Bildebenen, überlagert Farbe, Formen, Stilelemente und Themenkomplexe, die so arrangiert zusammen eine verblüffende Wirkung erzielen. Collageelemente werden appliziert, Landschaftsaufnahmen oder Buchstabenreihen integriert und immer wieder taucht skizzenhaft die Silhouette des Beobachters im Bild auf. Erzählt er die Geschichte und führt durch das Bild oder ist er für uns Teil der Erzählung, die es herauszufinden gilt?
Die Natur ist auch in diesem Zyklus von entscheidender Bedeutung, nicht nur die mehr oder minder stark ausgeprägten Landschaftsdarstellungen zeugen davon, sondern auch die naturalistisch integrierten Vögel. Die Collage und Überlagerungen ergeben ein spannungsreiches Ganzes, dem man sich nicht entziehen kann. Die Bilder erzählen Geschichten und lassen dabei Freiräume, wobei das Auge des Betrachters nicht müde wird, weil es so viel zu entdecken und zu entschlüsseln gibt. Ein Spiel auf das man sich gern einlässt, weil es neugierig macht, denn der Blick kann verweilen oder immer wieder Neues entdecken.
Gunther Fritz wurde 1948 in Salzgitter geboren und arbeitete nach seiner Lehre zunächst in seinem Beruf als Dekorateur. 24-jährig begann er in Braunschweig ein Studium der Freien Kunst und ist seit Ende der Siebziger Jahre künstlerisch schaffend tätig. Der Maler lebt und arbeitet in Braunschweig.