Der 1946 in Ungarn geborene und aus einer bekannten Künstlerfamilie stammende Gabor Szabo ist einer der interessanten Schaffenden im Bereich der dekorativ ausgerichteten Kunst der letzten Jahre. Sein Hauptinteresse gilt den Landschaftssujets, aber auch Interieurs und Stillleben finden sein Gefallen. Was ihn deutlich aus der Masse der gegenwärtigen dekorativen Malerei hervorhebt, sind seine Farbauffassung und die Spachteltechnik, mit der er in kräftigen Strichen und derben Schwüngen einen pastosen Farbauftrag auf die Leinwand bringt. So entstehen eine frische und zugleich etwas herbere Impressionen. Dieser eigenwillige Stil führt zu einem Erleben der Natur und der Dinge im Bild, das durch starke Farbkontraste und impulsive Farbflächen in der Tradition der späten Impressionisten und der Nachimpressionisten steht. Insbesondere die Nähe zu Paul Cézanne, aber auch Anklänge an die Arbeiten des zeitgenössischen amerikanischen Landschaftsmalers William Hannum sind nicht zu übersehen. Mit den Arbeiten der letzten Jahre näherte sich Gabor Szabo der Ausdrucksform der abstrakten Malerei, die erstmals rein abstrakte Werke in kräftigen geometrischen Farbflächen und Farbtonwerten entstehen ließen.
Nach einem Studium der Malerei und Kunstgeschichte in Budapest, bei dem er seinen eigenen Stil formte und fand, zog Gabor Szabo Mitte der siebziger Jahre nach Deutschland, wo weitere Studien und eine Akademieausbildung folgten. Für den nebenbei auch als Musiker (Schlagzeug) tätigen Künstler sind Harmonie und Rhythmus formale Grundlagen seines Schaffens. Der Rhythmus seiner Farbflächen und ihr tonaler Kontrast zueinander bestimmen die Struktur seiner Bildkomposition, die in eine harmonische Ganzheit mündet.